Negative media reporting
Medienarbeit

Medienberichterstattung: «Houston, wir haben ein Problem!» – Wie Sie mit negativen oder falschen News über Ihr Unternehmen umgehen sollten.

Stellen Sie sich vor, man berichtet negativ und verbreitet falsche Informationen über Ihre Organisation in den Medien. Wissen Sie, wie Sie diese Situation optimal handhaben sollten?

Nehmen Sie so schnell wie möglich Kontakt zum betreffenden Journalisten auf. Telefonisch und per E-Mail. Hier gilt die oberste Regel: Halten Sie im Telefonat Ihre Emotionen unter Kontrolle. Bereiten Sie sich auf das Telefonat gut vor. Machen Sie sich Stichpunkte und atmen Sie durch, bevor Sie das Telefonat starten.

Sprechen Sie sachlich und freundlich mit ihm und klären Sie Missverständnisse. Zeigen Sie den Fehler klar auf und liefern Sie die korrekten Informationen. Bitten Sie um sachliche Korrekturen. Falls möglich unter Angabe von Quellen. Korrekturen sind nicht nur online, sondern auch in der nächsten Printausgabe eines Mediums möglich.

Wichtig: Dokumentieren Sie im Nachgang das Telefonat per E-Mail und bestätigen Sie das Besprochene.

Diskutieren Sie diese Diskussion keineswegs öffentlich, sprich über Social Media oder in einer Pressemitteilung zur Richtigstellung des Themas mit dem Journalisten. Das könnte die Situation nur verschlechtern und eine Community aufbauen, die sich ungewollt an dem Thema beteiligt. Sie laufen Gefahr, den Ruf Ihres Unternehmens zu schädigen.

Interne Kommunikation und Klärung der Kompetenzen

Überprüfen Sie ebenfalls woher die Falschinformationen des Journalisten stammten. Waren es interne Fehler, wurden also falsche Aussagen gemacht, oder basiert das Geschriebene auf Vermutungen oder einer Recherche bei nicht nachweisbaren, in korrekten Quellen. Sollten interne Quellen nach aussen Falschaussagen gemacht haben, empfiehlt es sich, die Kompetenzbereiche der PR-Abteilung nochmals zu schärfen: Wer spricht mit den Medien?

Public Relations zum Reputationsmanagement nutzen

Das Ziel sollte es sein, den Ruf Ihres Unternehmens zu schützen. Bei wirklich kritischen Themen, die evtl. Einfluss auf den Aktienkurs eines börsennotierten Unternehmens haben könnte, sollten Sie den Fall von einem auf Medienrecht spezialisierten Anwalt prüfen lassen. Gehen Sie jedoch nur dann rechtlich vor, wenn die falschen Informationen den Ruf des Unternehmens erheblich schädigen oder einen finanziellen Schaden verursachen.

Dabei ist es besonders wichtig, dass Sie die Rechtsprechung im Bereich der Berichterstattung und die Pressekodexe beachten.

Was ist der Pressekodex?

Die Publizistischen Grundsätze (Pressekodex) ist eine Sammlung journalistisch-ethischer Grundregeln, die der Deutsche Presserat 1973 vorgelegt hat. Verleger und Journalisten erteilten ihre Zustimmung zu den durch ihre Verbände darin formulierten publizistischen Grundsätzen. Der aus 16 Punkten bestehende Pressekodex legt die Richtlinien für die journalistische Arbeit fest. Von der Achtung der Menschenwürde bis zur Unschuldsvermutung, vom Opferschutz bis zur Trennung von Werbung und Redaktion. Sie sind die Grundlage für die Beurteilung der beim Presserat eingereichten Beschwerden.

Dokumentation – Information – Beziehungsmanagement

  • Dokumentieren Sie von Anfang an jegliche Kommunikation (inklusive Datum und Uhrzeit / Telefonate) mit dem Journalisten.
  • Informieren Sie die Geschäftsführung oder den Verwaltungsrat über den Vorgang.
  • Nutzen Sie Social Media, um sachlich korrekte Informationen zu verbreiten.
  • Besonders wichtig: Versuchen Sie trotz der herausfordernden Situation, die Beziehung mit dem Journalisten zu stärken, denn Sie werden auch in Zukunft mit ihm interagieren müssen.