Journalisten und PR-Berater. Eine Hassliebe
Medienarbeit

Journalisten und PR-Berater: eine Hassliebe?

Journalisten und PR-Berater haben letztlich das Ziel, eine gute Geschichte zu schreiben und zu veröffentlichen, die ihr Zielpublikum interessiert. Warum ist jedoch die Beziehung zwischen Journalisten und PR-Beratern eine Art Hassliebe? Das liegt letztlich daran, wie PR-Berater und Journalisten miteinander umgehen. Oft überschatten mangelndes Einfühlungsvermögen, gegenseitiger Respekt und Fehlinformationen ihr gemeinsames Ziel.

Ein Mangel an Einfühlungsvermögen und gegenseitigem Respekt kann auftreten, wenn ein PR-Berater nicht mit den Abläufen in den Medien arbeitet. Dazu gehört beispielsweise die Planung von Pitches und Medienmitteilungen in Übereinstimmung mit den Veröffentlichungsfristen, um sicherzustellen, dass die Journalisten genügend Zeit haben, ihre Arbeit zu erledigen. Wenn ein PR-Berater die Arbeitsabläufe der Medien nicht respektiert und sich nicht in sie einfühlen kann, haben die Journalisten oft das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse und Arbeitszeiten nicht respektiert werden, was sie letztlich von der Arbeit abhält.

Ein weiterer Spannungspunkt in der Beziehung zwischen Journalisten und den Medien kann die Anfrage zur Veröffentlichung von Pressemitteilungen sein, die für das Fachgebiet des Journalisten irrelevant sind. Journalisten schätzen es, wenn der PR-Berater über sie recherchiert hat und ihr Fachgebiet und die von ihnen veröffentlichten Arbeiten kennt. Wenn man Journalisten Informationen schickt, die nicht zu ihrem Fachgebiet gehören, vermittelt man den Eindruck, falsch informiert zu sein.

Aber auch Journalisten können ihr Fachgebiet und ihre bisherige Arbeit auf die richtige Art und Weise in die Öffentlichkeit tragen.

Hier sind einige Tipps, wie Sie eine Beziehung aufbauen können, die mehr Liebe als Hass aufbietet

  • Üben Sie keinen Druck auf Journalisten aus. Wenn ein Journalist die Geschichte nicht für relevant oder verlockend hält, setzen Sie ihn nicht unter Druck, die Geschichte zu veröffentlichen oder ihn dafür zu kritisieren, dass er es nicht tut.
  • Zeigen Sie gegenseitigen Respekt, indem Sie auf die Tagesabläufe Rücksicht nehmen. Berücksichtigen Sie Veröffentlichungsfristen und geben Sie dem Journalisten genügend Zeit, die Geschichte zu lesen und eine gute Berichterstattung zu verfassen.
  • PR-Berater sollten darauf achten, dass ihre Geschichte interessant ist und dass sie Marketing nicht mit PR vermischen (was ist die Geschichte hinter dem Produkt/der Dienstleistung? Warum macht es die Welt besser? Was bringt es den Menschen, die es nutzen? usw.)
  • Die Zusammenarbeit mit Journalisten sollte auf einer guten Partnerschaft beruhen, die aus Einfühlungsvermögen, gegenseitigem Respekt und dem Wissen um die andere Person besteht.
  • Kommunizieren Sie stets offen und regelmässig mit Journalisten. Achten Sie darauf, glaubwürdige und korrekte Informationen transparent zu präsentieren. Stellen Sie sicher, dass der Journalist nach der Weitergabe der Informationen weitere Fragen stellen kann.

Die Beziehung zwischen PR-Beratern und Journalisten ist zwar in der Regel eine Hassliebe, aber das muss nicht sein. Die oben genannten Tipps können dazu beitragen, Spannungen abzubauen und die bestmögliche Zusammenarbeit zu gewährleisten, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.

Gastautorin: Charlotte Mummert (Praktikantin, studiert Geschichte und internationale Beziehungen am King’s College in London)