Demut, Resilienz eines CEO

Resilienz und Demut – Zwei wichtige CEO Führungsqualitäten

Es geht nicht darum, hart zu sein. Es geht darum, geerdet zu sein.

Burnout, Druck und Isolation sind für CEOs ein vertrautes Terrain. Führungskräfte sind oft anfälliger für psychische Probleme als andere, nicht weil sie schwach sind, sondern weil die Last, die sie tragen, aussergewöhnlich gross ist. Heutzutage ist Führung ist nicht statisch. Die Rolle eines CEO entwickelt sich ständig weiter, geprägt von Marktveränderungen, Anforderungen der Stakeholder, internem Druck und der Notwendigkeit, sich ständig neu zu erfinden. Strategisches Denken und Ausführung sind wichtig, aber der Unterschied zwischen durchschnittlicher und aussergewöhnlicher Führung liegt tiefer: Resilienz (Widerstandsfähigkeit) und Demut.

Hoher Resilienzlevel: Der Anker in unsicheren Zeiten

Eine Studie von Deloitte bestätigt es: Resiliente Führungskräfte schneiden bei Unsicherheit besser ab. Doch Resilienz ist mehr als Ausdauer. Es ist die Fähigkeit, sich zielgerichtet anzupassen, unter Druck gelassen zu bleiben und entschlossen durch Turbulenzen zu führen. Resiliente CEOs halten das Schiff auf Kurs, wenn andere straucheln. Sie sehen Rückschläge als Lernmomente an, leben eine Wachstumsmentalität vor und treiben die Leistung voran – nicht mit Gewalt, sondern mit Klarheit und Überzeugung.

Entscheidend ist, dass Resilienz nichts mit Stoizismus oder dem Ignorieren von Stress zu tun hat. Sie erfordert emotionale Intelligenz, Selbsterkenntnis und die geistige Beweglichkeit, den Kurs zu ändern, ohne die Richtung zu verlieren. Resiliente Führungskräfte sind nicht reaktiv – sie sind reflektierend. Und sie mobilisieren ihre Teams, um auch bei Unklarheiten voranzukommen.

„Wir müssen die Dinge, die in unserer Macht stehen, so gut wie möglich organisieren, aber alles andere müssen wir nehmen, wie es kommt.“ (Epictet)

Demut bedeutet, die eigenen Grenzen anzuerkennen, den Wert der Beiträge anderer zu schätzen und mit Offenheit, Selbsterkenntnis und Respekt zu führen.

Führungskräfte, die mit Demut führen, wissen, dass sie nicht alle Antworten haben. Sie stellen durchdachte Fragen, laden zu verschiedenen Perspektiven ein und geben der kollektiven Erkenntnis den Vorrang vor dem persönlichen Ego. Dieser Ansatz fördert die psychologische Sicherheit, stärkt die Teams und schafft die Voraussetzungen für das Gedeihen von Innovationen.

Indem sie zu ihren Fehlern stehen und aufmerksam zuhören, schaffen sie Vertrauen und geben anderen die Möglichkeit, ihren Beitrag zu leisten und zu wachsen. Ihre Präsenz ist geerdet und nicht performativ – sie verdienen sich Respekt nicht durch Perfektion, sondern durch Authentizität, Selbstbewusstsein und echtes Engagement für die Menschen, die sie führen.

Die Kraft von beidem: Führen mit Resilienz und Demut

Resilienz und Demut bilden zusammen ein Führungsprofil, das den Realitäten der heutigen Geschäftswelt gerecht wird. Führungskräfte, die beides verkörpern, können:

– bei Unklarheiten fundierte Entscheidungen treffen
– Loyalität und hohe Leistung fördern
– Nachhaltige Wertschöpfung vorantreiben
– Starke, anpassungsfähige und aufeinander abgestimmte Teams kultivieren

In unsicheren Zeiten hängt das Überleben eines Unternehmens von der Gelassenheit, Offenheit und Integrität eines CEOs ab, nicht von Charisma oder Prahlerei.

Wie aber wirken Resilienz und Demut zusammen?

  1. Ein sicheres Umfeld für das Lernen schaffen: Eine belastbare Führungskraft, die Bescheidenheit praktiziert, fördert eine Kultur, in der Fehler als Lernchance und nicht als Versagen angesehen werden. Wenn Führungskräfte ihre Fehler oder Unsicherheiten zugeben, schaffen sie einen Präzedenzfall für die Teammitglieder, dies ebenfalls zu tun. Diese Offenheit schafft Vertrauen und fördert die Innovation, da sich die Mitarbeiter sicher fühlen, ihre Ideen mitzuteilen, ohne ein Urteil befürchten zu müssen.
  2. Anpassung durch Feedback: Bescheidenheit ermöglicht es Führungskräften, aktiv Feedback von ihren Teams einzuholen. Eine belastbare Führungskraft nutzt dieses Feedback konstruktiv, um Strategien oder Ansätze anzupassen, wenn sie mit Herausforderungen konfrontiert wird. Indem sie den Beitrag anderer wertschätzen, können bescheidene Führungskräfte effektiv auf veränderte Umstände reagieren und gleichzeitig die Moral des Teams aufrechterhalten.
  3. Stärkere Beziehungen aufbauen: Resilienz erfordert oft die Unterstützung anderer; bescheidene Führungskräfte fördern starke Beziehungen, indem sie die Bemühungen und Beiträge ihres Teams würdigen. Dieser gegenseitige Respekt fördert die Zusammenarbeit und Loyalität unter den Teammitgliedern, was in schwierigen Zeiten, in denen die Widerstandsfähigkeit auf die Probe gestellt wird, von entscheidender Bedeutung ist.
  4. Beharrlichkeit vorleben: Führungskräfte, die Belastbarkeit und Bescheidenheit an den Tag legen, sind Vorbilder für ihre Teams. Indem sie anmutig mit Widrigkeiten umgehen und dabei bodenständig bleiben, inspirieren sie andere dazu, ähnliche Haltungen einzunehmen, wenn sie sich ihren Herausforderungen stellen.
  5. Förderung der Widerstandsfähigkeit des Teams: Eine bescheidene Führungskraft erkennt, dass Resilienz nicht nur eine individuelle Eigenschaft ist, sondern eine kollektive, die innerhalb eines Teams kultiviert werden kann. Die Förderung der Teamarbeit und die Ermutigung zu gemeinsamen Problemlösungsansätzen tragen zum Aufbau einer widerstandsfähigen Organisationskultur bei, die in der Lage ist, Stürme gemeinsam zu überstehen.

CEOs müssen auch in ihre Weiterentwicklung investieren.

Um mit Belastbarkeit und Demut zu führen, müssen CEOs zunächst sich selbst führen. Dies beginnt mit ehrlicher Selbstreflexion und oft auch mit vertrauensvoller Beratung. Die Zusammenarbeit mit einem Mentor bietet einen vertraulichen Raum, um Schwachstellen zu entdecken, Komplexität zu bewältigen und das Selbstbewusstsein zu stärken. Die erfolgreichsten Führungskräfte scheuen sich nicht, Unterstützung zu suchen – sie wissen, dass das Eingestehen von Verletzlichkeit der erste Schritt zu dauerhafter Stärke ist.